Die Regattasaison ist in vollem Gange und fast jedes Wochenende sind unsere sächsischen Ruderinnen und Ruderer auf Wettkämpfen unterwegs und sammeln fleißig Medaillen und Erfahrung. Dieses Wochenende stehen mit der Internationalen Juniorenregatta in Duisburg und der Internationalen Ruderregatta in Ratzeburg gleich zwei wegweisende Regatten für unsere Leistungssportlerinnen und -sportler an.
Auf der Wedau-Regattabahn im Sportpark Duisburg steht im vollen Regattaplan auch die zweite Kleinbootrangliste der Junioren A. Im Einer und Zweier-ohne messen sich jeweils die bisher besten 36 und fahren in Vorläufen, Zwischenläufen und Finals jeden Platz aus. Traditionell hat das Ergebnis starkes Gewicht bei der Nominierungsentscheidung für die Juniorennationalmannschaft, die allerdings erst endgültig nach der Deutschen Juniorenmeisterschaft getroffen wird.
Insbesondere die Sportler des Dresdner Ruder-Clubs Carl Sgonina und Paul Stern im Riemenbereich und Cornelius Conrad im Skullbereich haben sich im Saisonverlauf bereits bei Juniorenbundestrainer Adrian Bretting für einen Platz in der Mannschaft empfehlen können. Sie holten bei der Leipziger Langstrecke Gold in ihren Bootsklassen. Bei der ersten Rangliste in Krefeld stand Cornelius wieder ganz oben und Carl und Paul fuhren auf einen starken Silberrang. Bei der internationalen Juniorenregatta München überzeugte Cornelius sowohl im Einer als auch im Doppelvierer und holte zweimal Silber, wobei er sich jeweils nur einem internationalen Boot (Großbritannien im Einer und Tschechien im Doppelvierer) geschlagen geben musste. Carl und Paul starteten in München im Mittel- und Großboot. Im Vierer freuten sie sich über einen guten dritten Platz. Im Achter mussten sie sich mit dem Nordost-Achter mit Platz 4 begnügen.
Richtungsweisend wird dieses Wochenende insbesondere für Lukas Haaser (Laubegaster RV Dresden). Die erste Rangliste verpasste er leider krankheitsbedingt. Dennoch konnte er sich bei den zentralen Trainingsmaßnahmen einen Platz im ersten Doppelvierer mit Cornelius sichern und gemeinsam lieferten sie sich ein spannendes Battle mit dem tschechischen Boot, der Rest des Feldes wurde deutlich geschlagen. Im Einer verpasste Lukas allerdings das Finale und musste sich mit Platz 7 begnügen. Jetzt gilt es für den Dresdner in Duisburg nochmal seine Form zu bestätigen und seinen Anspruch auf den Rollsitz im Doppelvierer zu untermauern.
Bei den Juniorinnen können sich ebenfalls zwei Dresdnerinnen und eine Leipzigerin noch berechtigte Hoffnung auf die begehrten Nationalmannschaftsplätze machen. Lilly Waske (Dresdner Ruder-Club) und Isabell Heine (Dresdner Ruderverein) fuhren bei der ersten Rangliste auf Platz 11. In München im Vierer freuten sie sich über Bronze und im Achter konnten sie einen souveränen Sieg mit über 5 Sekunden Vorsprung feiern. Mit einem Platz im A-Finale in Duisburg würden sie ihre Nominierungschancen deutlich erhöhen. Selbes gilt für Lene Holkenbrink vom SC DHfK Leipzig und ihrer Partnerin Lotta-Laura Schmidt (RC Allemannia). Lene wechselte erst nach der Rangliste im April in den Riemenbereich. Gemeinsam mit der Hamburgerin konnte sie in der schwierigen Bootsklasse Zweier-ohne in München prompt den dritten Platz im A-Finale sichern. Am Sonntag holten sie sogar den Abteilungssieg in München.
Auf dem rund 460 km entfernten Küchensee in Ratzeburg werden sich am Wochenende die U23-Kader im Mittel- und Großboot mit der internationalen Konkurrenz messen. Die genauen Mannschaftszusammensetzungen sind allerdings noch nicht bekannt, da aktuell noch eine interne U23-Rangliste im Kleinboot in Hamburg ausgefahren wird. Das Ranglistenrennen wurde eingeschoben, da bei der Kleinbootmeisterschaft zu viele Sportlerinnen und Sportler krankheitsbedingt fehlten und die Ergebnisse der internationalen Hügelregatta in Essen noch viele Fragen aufgeworfen haben. Am Freitagabend sollen anhand der neuen Rangliste die Mannschaften für Ratzeburg gebildet werden.
Aus sächsischer Sicht haben insbesondere Simon Schubert (USV TU Dresden) und Constantin Conrad (Dresdner Ruder-Club) sehr gute Chancen wieder international mitzumischen. Nach einem hervorragenden vierten Platz bei der deutschen Kleinbootmeisterschaft (bestes U-23 Boot) wurden sie sogar zur Mannschaftsbildung des A-Bereichs eingeladen. Trotz eines vierten und eines zweiten Platzes im Vierer bei der Hügelregatta konnten sich die beiden auf Grund der hohen Leistungsdichte leider noch nicht durchsetzen und werden noch einmal im B-Bereich antreten. Aber jetzt, wo sie einmal Blut geleckt haben, soll es natürlich wieder ganz nach oben gehen.
Wir wünschen dem gesamten Team Sachsen viel Erfolg und viel Spaß. Unsere Daumen sind fest gedrückt.
Die Fans daheim können beide Regatten per Live Stream auf Sportdeutschland.tv verfolgen: