An den letzten beiden (kalendarischen) Sommertagen in diesem Jahr strahlten die Sieger bei der 28. Landesrudermeisterschaft Sachsen und Thüringen in Eilenburg mit der Sonne um die Wette.
Am vergangenen Wochenende trafen sich die sächsischen und thüringischen Rudervereine einmal mehr an der Kiesgrube Eilenburg, um in 60 Rennen ihre Landesmeister zu küren. Insgesamt waren knapp 300 Sportlerinnen und Sportler am Start, die lautstark von mitgereisten Familien und Freunden angefeuert wurden. Besonders die Fans des Dresdner Rudervereins waren bestens vorbereitet: mit Campingstühlen und goldgelben Erfrischungsgetränken genossen sie die Aussicht im Zielbereich.
Währenddessen ging es auf dem Wasser heiß her und auch an Land kochten die Emotionen im Eifer des Gefechts teilweise hoch. Die Regattaleitung um Silke Gans und Matthias Groth sowie das Wettkampfrichter-Team mit Schiedsrichterobmann Holger Hoffmann behielten aber stets einen kühlen Kopf und sorgten wieder einmal für eine tolle Regatta.
Internationales Niveau bei der Landesmeisterschaft
Aus sportlicher Sicht waren die Rennen unserer Nationalmannschaftskader im Junioren und U23-Bereich besondere Highlights. Vielen Dank geht an die Sportlerinnen und Sportler, dass sie trotz einer langen, anstrengenden Saison auch in der Heimat an den Start gehen. Nicht nur für den Nachwuchs ist es immer wieder beeindruckend, wenn die Deutschlandfarben über das Wasser der Kiesgrube fliegen.
Gleich im zweiten Rennen des Tages, dem Frauen-Doppelvierer, kam es zu einem Duell auf internationalem Niveau. In dem Boot des SC DHfK Leipzig saßen mit Johanna und Marion Reichardt, die amtierende U23-Vizeweltmeisterin sowie die Viertplatzierte der diesjährigen U23-Europameisterschaft im Leichtgewichts-Einer. Auch Michelle Zehmisch hat bereits internationale Erfahrung bei der U23-Europameisterschaft gesammelt. Im Boot aus Pirna waren mit Sophie Leupold und Franziska Wittig ebenfalls zwei Athletinnen mit internationaler Erfahrung dabei. Die Dritten im Bunde waren die Frauen des Jenaer Kanu- und Rudervereins mit Beate Krause, frisch gebackene Siegerin bei den FISA World Masters 2019. Komplettiert wurden die Boote durch Vereinskameradinnen, da nun schon seit einigen Jahren nur Vereinsboote bei den Landesmeisterschaften zugelassen sind. In einem der spannendsten Rennen des Tages holte sich Leipzig mit 0,46 Sekunden Vorsprung vor Pirna den Titel.
Die Frauen traten auch im Einer noch einmal gegeneinander an. Dabei fuhren die beiden Leichtgewichte aus Leipzig, Marion und Johanna Reichardt, dem Feld mit Katja Fuhrmann (Laubegast, U23 Achter), Sophie Leupold (Pirna, U23-WM-Ersatz), Solveigh Nesajda (USV TU Dresden) und Anne Bloss (Jena) davon. Diesmal hatte im Ziel Marion den Bugball vor der Vizeweltmeisterin Johanna.
Bei den Männern zeigten sich vor allem die Teilnehmer der JWM in Topform. Elrond Kullmann (Dresdner Ruder-Club), Juniorenweltmeister im Doppelvierer, gewann gemeinsam mit Jannik Lagerein, Constantin Conrad und Jonas Fehrmann im Junioren-Doppelvierer. Jannik und Constantin waren als Ersatzzweier für die JWM in Tokio nominiert. Die Beiden zeigten dann auch ihre internationale Klasse im Männer Zweier ohne und fuhren 10 Sekunden vor dem Feld ungefährdet zum Landesmeistertitel.
Der Nachwuchs macht es spannend
Das engste Rennen der Regatta lieferten sich die Jüngsten. Im Finale des Jungen-Einer 10 und 11 Jahre trennten am Ende nur 4 Zehntelsekunden den Sieger Nils Göbel (Akademischer Ruderverein zu Leipzig) vom Vizemeister Fritz Reichel (Pirnaer Ruderverein). Jonathan Joel Rosenberg (USV TU Dresden) sichert sich Bronze nur 1,5 Sekunden hinter dem Zweitplatzierten. Das macht Lust auf mehr und wir hoffen, auf viele weitere spannende Duelle zwischen den Jungs in den kommenden Jahren.
Traditionell werden die Achterrennen bei einer Regatta immer mit besonderer Spannung erwartet. Leider ist dieses Jahr nur das Sonderrennen im Junioren-Achter zu Stande gekommen. Wir hoffen im nächsten Jahr wieder mehr Vereinsboote am Start zu sehen. Dennoch war das Rennen zwischen Pirna und Wurzen definitiv sehenswert und die Jungs aus Pirna mussten sich ganz schön strecken, um sich gegen die Leichtgewichte aus Wurzen durchzusetzen. Eine tolle Leistung von beiden Mannschaften.
Leider können wir nicht auf alle Rennen eingehen, die Ergebnisliste sowie Impressionen von der Regatta findet ihr hier.
Tolle Teamarbeit
Ein großes Dankeschön geht an das gesamte Orga-Team des Ruderclub Eilenburg. Das Rekord-Niedrigwasser in einer der trockensten Regionen Deutschlands hat ihnen das ganze technische Können abverlangt, aber auch das haben sie bravourös gemeistert. Vielen Dank auch an das Wettkampfrichterteam, die Trainer, Obleute und natürlich auch an die Sportlerinnen und Sportler für eine reibungslose, spannende und schöne Landesmeisterschaft 2019.