In den letzten Julitagen war die ehrwürdige 72er Olympiastrecke in Oberschleißheim 4 Tage Heimstatt, für die Masters aus Europa. Laut Regatta Team waren ca.2000 Aktive in allen Alterskategorien am Start. Die Ältesten zählten dabei über 90 Lenze.
Ja – München 2018 war wieder ein Erlebnis. Die Strecke und die Anlagen bieten alles, was die Mastersruderer u.-innen sich wünschen. Dass nicht alle direkt einen Bootsplatz am Steg erhalten, ist kein Geheimnis und auch kein Problem. Irgendwie fand auch in München wieder jeder sein Plätzchen für Boot und Zubehör. Die Versorgung hat gepasst, die Bootsvertreter und Händler waren ordentlich frequentiert. Handlungsbedarf ist sicher bei einigen ins Alter gekommenen Einrichtungen und Tribünenplätzen notwendig, will man weitere international Aktive locken. Dem Siegersteg hätte ein netter Bodenbelag und etwas mehr Würde sicher gut gestanden. Das moderne Onlineportal hatte noch einige Überraschungen zu bieten. Hier sollten Moderne mit Bewährtem in Einklang gebracht werden, dann passt auch das. Mansch Org-Mitglied sollte eher ins Portal eingreifen können, als nur darauf hin zu weisen. Dennoch die Masters namens gelassen.
Klasse, dass über eine große Video Wand an der Tribüne und Monitore im Verpflegungszelt auf der Gegenseite alle Rennen verfolgt werden konnten. Der Live Stream bot, wenn er nicht überlastet war, vielen Anhängern die Möglichkeit die Rennen hautnah mit zu erleben und mit zu fiebern. Unter sportdeutschland-tv/rudern sind derzeit unter Euro Masters Re –Live noch viele Rennen an zu sehen.
Hauptaugenmerk waren natürlich die eigentlichen Rennen. Die Sachsen waren, so habe ich erst bei meinen Recherchen festgestellt, wieder zahlreich in München vertreten. Für die Einen war es bereits der Saisonhöhepunkt und für anderen World Masters Starter in Sarasota (USA) eine gute Standortbe-stimmung. Andere haben auch 2018 einfach mal Renn-Pause gemacht oder mussten krankheitsbedingt absagen.
28 Mal legten Sachsen Masters am Siegersteg an.
Die absoluten sächsischen Medaillensammlerinnen waren
Steuerfrau Sylke Zirnstein (1964 ARV Leipzig) mit 7 Erfolgen
und Dauerbrennerin Veronika Zimmert (1940 USV Tu Dresden) mit 5 Rudererfolgen.
3 Erfolge im Einer und Doppelzweier(2x mit Stefan Wende LRV) gelangen Gerd Lützner (Dresdner RC).
In die Siegerlisten konnten sich ebenfalls einschreiben:
Beate Schöne (1949, ARVL), Katharina Schubert (1955, DRV), Heike Henf (1959, ARVL),
Anette Löffler (1963, SCDHfKL), Antje Wagner (1968, SSVPR),
Stefan Schaaf (1988, PRV), Torsten Zobjack (1966,PRV), Michael Horn (1946 ARVL),
William Clapp(1945 DRV), Holger Geisler (1960, ARVL), Stefan Hettwer (1978, DRV),
Grigori Kjulbassanoff (1985, DRV), Albrecht Dunkel (1990, DRV), Christian Ziegra (1956 PRV), Jürgen Alex (1957, SSVPR), Christian Sommer (1942, USVD)
Für die erstmalig am Folgetag ausgefahrene Trophy-Wertung der Zeitschnellesten Einer jeder Altersklasse qualifizierten sich 5 Aktive:
Veronika Zimmert (USV TU MWG-M Pl.3), Franziska Lange (MRC MWD Pl.4),
Christian Ziegra (PRV MMF 4.Pl), Gerd Lützner (DRC MMF ohne Pl.) Michael Horn (ARVL MMH o.Pl)
Der Trend in den Großbooten hin zu Renngemeinschaften setzt sich weitere fort. Für viele ist es einfach die Möglichkeit gemeinsam ins Boot zu steigen. Vierer- und Achtermannschaften finden sich schwer in einem Verein. Somit bilden sich viele Interessengemeinschaften. Bestes Beispiel einer langen Rudergemeinschaft ist der „Fledermaus-Achter“ der auch in München am Start war.
Für die Vereinsteams bleibt meist nur der Einer, bestenfalls der Zweier. Hier gab es auch einige Erfolge. Positiv im Großboot der Pirnaer Frauenvierer (MWD 4+), der es auf einen 2. Platz schaffte.
Uns bleibt zu hoffen, dass die Münchener Olympiastrecke nach einigen kritischen Phasen eine rudersportliche Zukunft haben wird. Wie zu erfahren war, soll in einem 5 Jahres Zeitraum saniert werden. Bundeswettbewerb, DRV Juniorenregatta und Bayrische Meisterschaften fanden bereits 2018 hier statt.
Wir Masters sind dann gern wieder hier in München und freuen uns bei gleichen Bedingungen auf spannende Wettkämpfe und ein tolles Umfeld.
Christian Ziegra, Mastersruderer im PRV 1872
Eindrücke in Bildern
Fotos: Christian Ziegra