2. Finaltag 02.09.2011
Unsere Anfahrt führt uns jeden Tag von Österreich nach Slowenien. Die knapp 60 km sind kein Problem. Wir fahren durch das Karawankentunnel 7864 m lang und jede Durchfahrt kostet 6,50 E Maut. Das Wetter spielte wieder prächtig mit und mit der Halbzeitbilanz 2x Gold und 1x Silber ist unser Chefverbandtrainer sicherlich nicht unzufrieden. Unser Doppelvierer mit Timm, Karl und Philipp fuhr sicher ins Finale und wird uns sicher morgen ein spannendes Finale bieten. Lena Müller aus Duisburg betreut von Brigitte Bielig holte eine doch überraschende Bronzemedaille. Im Achter der Frauen wurde es uns nach der Platzierung im kleinen Finale endgültig klar, wie schwer die Aufgabe für die Olympiaqualifikation im nächsten Jahr wird. Mit etwas Erstaunen haben wir festgestellt, das die Wettkämpfe sehr gut zum Freitag besucht waren.
Anschließend nutzen wir die freie Zeit um die Regatta in Villach zu besuchen. Auch dort fand ein schöner Wettkampf vor traumhafter Kulisse statt.
Ein Besuch mit Abendessen auf der Burg Landskron in Villach krönte den Tag.
Heute 2 Fragen an Manfred Gelpke zur Weltmeisterschaft 1966.
Manfred, wie hast du damals die Finalläufe Deiner Kameraden im Zweier ohne und Vierer ohne verfolgt?
Beide Boote holten die Goldmedaille .Klaus und ich verfolgten die Vorläufe und die Finalläufe von der Tribüne aus. Die Witterungsbedingungen waren Anfang September warm aber nicht so heiß wie dieses Jahr. Beim Zweier ohne lief alles unkompliziert und leitete damit die Erfolgsserie der Dresdner Ruderschule ein. Der Erfolg wurde nach 1000 m gesichert und bis zum Ziel noch ausgebaut.
Der Vierer ohne hatte einen Fehlstart. Dieses bekamen wir nur über Lautsprecher mit. Das war ein hohes Risiko für den zweiten Start, denn es hätte das Aus bedeutet.
Diese Erfolge erzeugten einen sportlichen Stolz auf unsere Ruderkameraden.
Hattet ihr auch Gelegenheit einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen?
Durch die Aufgaben, welche wir als Ersatzleute hatten, war die Zeit begrenzt. Erkundet haben wir die Wintgarschlucht. Das einzigartige Umfeld mit der Burg auf dem Kalkfelsen wurde besichtigt. Nach den Weltmeisterschaften ist dann die gesamte Nationalmannschaft zu einem Badeausflug nach Opatija an der Adria gefahren.
Als Gag wurde eine auf ihre hochgesteckte Haarpracht bedachte Lady vollkommen nass gemacht. Der Spaß kam nach diesen Erfolgen natürlich nicht zu kurz.
Es sind schon ungewöhnliche Ergebnisse, welche die Trainingsgruppe beginnend 1966 erreicht hat. Die Krönung war 1968 das Erreichen der Goldmedaille und Silbermedaille im Vierer ohne und Vierer mit zu den Olympischen Spielen in Mexiko. Auffällig ist, dass alle Sportler aus dieser Generation auch im beruflichen Leben Ihren Weg sehr gut gemeistert haben. Einschließlich Trainer sind vier Ehemalige mit einem Doktortitel dekoriert. Alle anderen sind mit dem Diplomtitel ins Berufsleben gegangen. Das zeigt auch, dass neben der sportlichen Ausbildung auf die berufliche Perspektive abgesichert wurde.
An dieser Stelle sei auch dem unvergessenen Frank Forberger gedacht, welcher 1998 an einer heimtückischen Krankheit viel zu früh verstorben ist.